Glasklare Töne 01.07.2022

Man kann es gar nicht beschreiben, man muss es gesehen und gehört haben: die glasklaren Töne der Violonistin Nevena Toscheff in Mozarts G-Dur Konzert, egal ob leise oder laut, ob sanft oder wild. Sie bringt es fertig, den leisesten Ton so klar zu spielen, dass die ganze Kirche erzittert. Mit virtuosem mozartlichem Übermut spielte sie auch die schnellen Sätze ausgezeichnet. Für das Orchester natürlich eine grosse Herausforderung, diese ausgezeichnete Solistin zart und klar zu begleiten, aber Nevenas Freude an unserem Orchester übertrug sich auch auf unser Spiel.

Eingerahmt war das Violinkonzert von Mozart von zwei reinen Streicherwerken. Das Werk Melangia des katalonischen Komponisten Enric Morera ist melancholisch und mystisch zugleich, ein Werk, das je mehr man es hört, desto besser gefällt. Die Streicherserenade von Max Bruch ist ein wunderbares Werk, das mit der Schönheit seiner schlichten Melodien hoffentlich nicht nur die Musizierenden in die wunderschöne Landschaft von Schweden versetzt hatte. Das Werk vereint Volkstänze und Liebeslieder. Mir als Cellistin ist vor allem die immense musikalische Kraft des 2. Satzes stets von Neuem durch den ganzen Körper geströmt. Aber auch die tänzerischen Sätze waren ein spritziger Genuss zum Spielen.

Auch wenn die Kirche dieses Mal nicht voll besetzt war (aus Gründen des sommerlichen Wetters, der ungenügenden Werbung oder der vollen Terminkalendern?), war das Publikum sehr erfreut an unserem Konzert und die Musizierenden waren stolz auf das Ergebnis ihrer Arbeit.